Mit Stärke durch die Krise

In Krisenzeiten sind wir starken Belastungen ausgesetzt. Dies kann sowohl das Privat- wie auch das Berufsleben betreffen und einen persönlichen oder gesellschaftlichen Hintergrund haben. Die Palette der Beispiele reicht vom Verlust des Arbeitsplatzes, der Trennung vom Partner, einer eigenen schweren Erkrankung über die Ausnahmesituation während des Corona shut downs bis hin zum Sterbefall im familiären Umfeld. Wie man mit den damit verbundenen Belastungen zurechtkommt, hängt von der persönlichen Resilienz ab. In der Psychologie steht der Begriff der Resilienz für die psychische Widerstandskraft, also der Fähigkeit sich trotz widriger Umstände wieder aufzurichten und zu erholen.

 

Die 7 Säulen der Resilienz

 Die Resilienz eines Menschen drückt sich in seiner Haltung und seinen Fähigkeiten, die er in Krisenzeiten zeigt. Resilienzforscher haben über die Zeit verschiedene Modelle entwickelt, die diese sog. Resilienzfaktoren beschreiben.
Dazu zählt auch die deutsche Psychotherapeutin Micheline Rampe, die in ihrem Buch „Der R-Faktor: Das Geheimnis unser inneren Stärke“ erstmals die „7 Säulen der Resilienz“ beschrieben hat. Nach Ihrem Modell bilden sie das Fundament der Widerstandsfähigkeit eines Menschen:

  1. Akzeptanz
    Man soll den Tatsachen ins Auge blicken und sie nicht verdrängen.
    Nur wenn man akzeptierst, wo man stehst, kann man seinen neuen Weg finden.
  2. Optimimus
    Wichtig ist, zuversichtlich nach vorne zu schauen und daran zu glauben,
    dass jede Krise überwunden werden kann und etwas gutes mit sich bringt.
  3. Lösungsorientierung
    Entscheidend ist, in Lösungen und nicht in Problemen zu denken sowie
    sich auf die Fortschritte in Handeln zu fokussieren.
  4.  Selbstbewußtsein
    Es gilt, sich auf seine Stärken und ihre Wirkungen zu besinnen.
    Dies eröffnet den notwendigen Handlungsspielraum.

  5. Eigenverantwortung
    Nur wer die Verantwortung für das eigene Handeln übernimmt und
    sich aus der bequemen Opferrolle löst, wird resilient.
  6. Netzwerkorientung
    Es geht darum, durch die Pflege eines stabilen und positiven sozialen Umfelds,
    die Unterstützung anderer zu gewinnen, um Wege aus der Krise zu finden.
  7. Zukunftsorientierung
    Diese Säule der Resilienz beinhaltet die Planung eines positiven Bildes
    der eigenen Zukunft und die Vorbereitung auf absehbare Probleme.

 

Mehr Resilienz mit Stärkenorientierung

 

In Krisenzeiten kommt es darauf an schnell und kräfteschonend wieder in sein Gleichgewicht zu kommen. In diesem Sinne ist hier Effizienz gefragt und damit kommen die persönlichen Stärken ins Spiel. Wer auf seine Stärken baut, beschreitet den erfolgsversprechenden Weg zum Ziel, dies gilt auch in Krisenzeiten.

Vor diesem Hintergrund wird deutlich, wie wichtig es ist, sein Selbstbewusstsein zu stärken, damit einem seine persönlichen Stärken bewusst sind und man in Krisenzeiten quasi reflexartig darauf zurückgreifen kann. Sie sind bildlich gesprochen der persönliche Stärken-Notfallkoffer.  Auf diesem Wege leistet die Stärkenorientierung einen wichtigen Beitrag die eigene Resilienz zu fördern.