Burn-out Therapie

Die Burn-out-Therapie ist vielschichtig

Der Burn-out bedarf einer Behandlung. Er heilt nicht von selbst. Im Gegenteil, die Symptome können sich steigern. In Extremfällen stehen am Ende eine schwere Depression und der Suizid. Wer helfen und was unternommen werden kann, hängt allerdings maßgeblich von der betroffenen Person, deren Bewusstsein für die Situation und der Krankheitsphase ab.

Der Schritt zur Psychotherapie ist für die Betroffenen oft eine sehr große Hürde, setzt sie doch einen schmerzhaften Selbsterkenntnisprozess über die eigene Lage und ein „öffentliches“ Eingeständnis des eigenen Scheiterns voraus. Ohne einen Anstoß von außen wird diese Option zumeist möglichst nach hinten verschoben und vermieden. Das Krankheitsbild schreitet aber fort und die Behandlung wird umso schwieriger.

Selbsthilfe steht am Anfang

Sind sich die Betroffenen ihrer Lage bewusst und stehen sie am Anfang des Krank­heitsbildes, können sie sich durch eine Vielzahl von Maßnahmen selbst helfen: mentales Training und Körperübungen, optimiertes Zeitmanagement, neue Priorisierung von Aufgaben, Ernährungsum­stellung und Sport.

Doch zeichnet es den Burn-out ja gerade aus, dass die Betroffenen ihre Lage selbst falsch einschätzen und von daher nicht aktiv werden können. Burn-out-Prävention setzt von daher zumeist Hilfe von Dritten voraus, die den Prozess der Bewusstseinswerdung über den Status Quo überhaupt erst anstoßen und meistens auch bei der Präventivarbeit unterstützen.

Burn-out-Prävention durch Coaching

Coaching kann als ein Verfahren der Hilfe zur Selbsthilfe hier unterstützen. Der Coach stellt selbst keine Diagnosen, sondern begleitet den Kunden auf dem Weg mit seinen eigenen Lösungen. Voraussetzung für ein Coaching ist die psychische Gesundheit, denn die Methode zielt darauf ab, bei Betroffenen mittels Selbstwahrnehmung an einer Lösung zu arbeiten. Insofern liegt es auf der Hand, dass das Coaching vornehmlich als Instrument für die Burn-out-Prävention eingesetzt werden kann.

Am Ende des Burn-outs steht die Psychotherapie

Unter der Psychotherapie versteht man alle Formen psychologischer Verfahren, die ohne Einsatz medikamentöser Mittel auf die Behandlung psychischer und psycho­somatischer Krankheiten, Leidenszustände oder Verhaltensstörungen gerichtet sind. Die Krankenkassen kennen die drei zugelassenen Therapieformen, die auch bei Burn-out-Syndrom angewandt werden: die Ver­haltens­therapie, die analytische Psychotherapie und die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie.

Für eine Behandlung kommen grundsätzlich Psychotherapeuten, Psychologen, Psychiater und ggf. Neurologen in Frage. Den Facharzt für Psychiatrie gibt es kaum noch, diese Ärzte haben nicht zwingend eine Psychotherapieausbildung. Er wurde durch den Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie ersetzt. Dieser hat in seiner Facharztausbildung 4 Jahre Psychiatrie inklusive Psychotherapieausbildung und ein Jahr Neurologie. Der Neurologe dagegen hat 4 Jahre Neurologie und ein Jahr Psychiatrie, ohne Psychotherapieausbildung. Zusätzlich gibt es den Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Dieser hat in seiner Ausbildung auch ein Jahr Innere Medizin. Die Psychologischen Psychotherapeuten haben Psychologie studiert und anschließend eine mindestens dreijährige Psychotherapieausbildung absolviert, dürfen aber keine Medikamente verschreiben, da sie keine Ärzte sind.

Die Behandlung kann ambulant oder stationär durchge­führt werden. Die ambulante Behandlungsdauer beläuft sich in der Regel auf 6 bis 18 Monate. Bei einem stationären Aufenthalt kann mit 6 bis 12 Wochen gerechnet werden.

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