Frauenquote
Frauenquote erhitzt die Gemüter
Das Thema, welches die Gemüter in der öffentlichen Diskussion rund um die Frauenförderung besonders erhitzt, ist die Frauenquote. Man versteht darunter die Festlegung eines bestimmten Anteils von Frauen an der Gesamtbeschäftigtenzahl. Die Spielarten bei der Umsetzung einer Frauenquote sind sehr vielschichtig. Denkbar ist eine gesetzliche Regelung genauso wie eine freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen.
Meist soll das Ziel eines höheren Frauenanteils in Führungspositionen dadurch erreicht werden, dass die Frauen bei der Einstellung bevorzugt behandelt werden, wenn sie mindestens die gleiche Qualifikation wie ihre männlichen Mitbewerber aufweisen können. Die Hardliner(innen) fordern sogar unabhängig von der Qualifikation solange eine bevorzugte Behandlung der Frauen bei der Einstellung, bis die angestrebte Frauenquote in der maßgeblichen Gruppe erreicht ist. Diese sog. absolute Quotenregelung findet zumeist keine Mehrheit, weil die Männer offensichtlich diskriminiert werden und sie die Entscheidungsträger sind.
Pro und Contra Frauenquote
Aber auch die relative Quotenregelung ist sowohl bei Männern als auch Frauen nicht unumstritten. Die Befürworter der Quote argumentieren damit, dass die Frauen die Hälfte der Bevölkerung repräsentieren und es ungerecht sei, wenn allein aufgrund historischer Entwicklungen keine Gleichstellung durchgesetzt würde. Die Kompetenzen seien darüber hinaus über die Geschlechter gleichverteilt und eine Diskriminierung daher auch ökonomisch von Nachteil.
Nach einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey aus dem Jahr 2007 sind Unternehmen, in denen mehr Frauen in der obersten Führungsetage vertreten sind, erfolgreicher – sowohl in organisatorischer als auch in finanzieller Hinsicht.
Andere Protagonisten führen an, dass die Frauen auch die Hälfte der Nachfrager für die Unternehmen stellen und daher auch auf der Angebotsseite adäquat vertreten sein sollten, um die Kunden besser verstehen zu können. Schließlich erhöhe die Quote auch die Attraktivität der Unternehmen als Arbeitgeber und deren gesellschaftliches Ansehen.
Das stärkste Argument der Gegner der Frauenquote, ist, dass die „Quotenfrauen“ keine Anerkennung im Unternehmen erfahren würden, weil sie sich nicht über ihre Leistung, sondern nur über ihr Geschlecht für die Position qualifiziert hätten. Dies wird insbesondere von Frauen angeführt, die nicht in diese Rolle gedrängt werden möchten. Außerdem würde eine Quote die unternehmerische Freiheit einschränken und unser System in Richtung Planwirtschaft bewegen, was nicht gewollt sein kann. Auch wäre damit die Abkehr vom Leistungsprinzip verbunden, was das Gesamtsystem schwächen und nicht stärken würde.
Nicht zuletzt bringt die Frauenquote im Umkehrschluss eine Diskriminierung der Männer mit sich und man könne wohl nicht eine Gleichstellung fordern und Instrumente der Ungleichbehandlung einsetzen. Unabhängig von solchen prinzipiellen Einwendungen müsse auch ganz praktisch bedacht werden, dass es nicht ausreichend qualifizierte Kandidatinnen geben würde, die im Falle der ad hoc Einführung einer Quote die Lücke schließen könnten.
Wundern muss man sich über die kreativen Argumente gegen die Frauenquote sicher nicht. Denn auch dieses Thema zeigt sehr anschaulich, dass man nur schwer mit den Fischen über die Trockenlegung des Teiches diskutieren kann.
Fragt man die Bundesbürger nach ihrer Meinung zu dem Thema, so fällt die Antwort eindeutig aus, auch wenn die Männer nicht ganz so überzeugt sind wie die Frauen. So sind nach einer vom Spiegel beauftragten Umfrage 60 % der Männer und 73 % der Frauen in Deutschland für die Einführung einer Frauenquote bei der Besetzung von Führungspositionen in der Wirtschaft.
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