Fragt man in Schweden nach den Merkmalen der idealen Führungskraft, so werden dort Team-, Motivations- und Konsensfähigkeit an oberster Stelle genannt. In Deutschland dagegen nennt man Entschluss- und Durchsetzungskraft sowie souveränes Auftreten als Merkmale einer idealen Führungskraft. Diese Eigenschaften gelten den klassischen Rollenmustern zufolge als typisch männlich. Außerdem wünschen sich hierzulande immer noch 40% der Angestellten eine männliche Führungskraft und nur 10% äußern den expliziten Wunsch nach einer Frau an der Spitze des Unternehmens. Es dominieren also noch immer „männerlastige“ Vorstellungen über die gängige Rollenverteilung und der Prototyp einer idealen Führungskraft ist ebenso eindeutig noch mit männlichen Attributen belegt. Ein Phänomen, für das sich in den USA die Phrase „Think manager – think male“ etabliert hat.(1)

Typisch Mann oder typisch Frau

Während Frauen im Beruf mit Gemeinschaftsorientierung, Fürsorglichkeit und Freundlichkeit verbunden werden, wird Männern insbesondere Handlungsorientierung, selbstsicheres Auftreten und ein aggressives Durchsetzungsvermögen zugeschrieben.(2) Auch im beruflichen Kommunikationsverhalten finden sich prägnante Unterschiede: Frauen beziehen ihren Gesprächspartner aktiver in Gespräche ein, lächeln, nicken und äußern ihre eigenen Vorschläge zumeist in einem zurückhaltendem Sprachstil, während ihre männlichen Kollegen selbstbewusst und ganz direkt ihre Anliegen formulieren. In der Kommunikation bedeutet dies konkret eine prägnante, verknappte Ausdrucksweise und eine gewisse Dominanz im Auftreten.(3) Eben dieses “männliche“ Auftreten gilt in unserer Arbeitswelt noch immer als professionell und verhilft zu mehr Respekt und Anerkennung als das weibliche Kommunikationsverhalten.

Was führt zum Erfolg?

Aber bedeutet dies in letzter Konsequenz, dass Frauen in Führungspositionen nur erfolgreich sein können, wenn sie männliche Verhaltensweisen übernehmen? Häufig liest man passend dazu Sätze wie z.B. „Nett zu sein, reicht nicht. Frauen müssen in die Offensive gehen, wenn sie traditionelle Strukturen aufbrechen wollen.“(4) Von den beiden Autorinnen der Studie „Deutschlands Chefinnen. Wie Frauen es an die Unternehmensspitze schaffen“, Gabriele Stahl und Nicole Mühling wird diesbezüglich zu der richtigen Balance zwischen weiblichem Einfühlungsvermögen und männlicher Entscheidungsfähigkeit geraten.(5)
Die Trainerin und Buchautorin Nicola Fritze rät dagegen von der Adaption männlicher Verhaltensmuster strikt ab: „Sinnvoll ist dieser Zustand nicht. Sondern schädlich. Auch für`s Geschäft. Denn Frauen nutzen einfach andere Mittel, um genau so zum Ziel zu kommen wie ihre männlichen Kollegen. Beide Kommunikationsstile, männlich wie weiblich, haben ihre Stärken und Schwächen. Wer nur eine Art gelten lässt, beschränkt das Repertoire seiner Mitarbeiter […]. Zeitgemäße Unternehmen tun deshalb gut daran, weibliche Kommunikationsstile ebenso anzuerkennen wie männliche Verhaltensmuster – und beide nach Möglichkeit auf konstruktive Art zu verbessern. Wer das tut, beendet den „Zwang zur Männlichkeit“.(6)

Konzentration auf die eigenen Stärken

Neben der Verbesserung des Auftretens, der Rhetorik und der Durchsetzungsfähigkeit, liegt einer der Erfolgsfaktoren für Frauen speziell in der Identifikation und erfolgreichen Nutzung der eigenen Stärken. Hier geht es weniger um die geschlechterspezifischen Aspekte, sondern um die persönlichen Attribute, wie sie auch in unterschiedlichen Frauenförderungsmaßnahmen und im professionellen Business Coaching herausgearbeitet werden.

Grundgedanke dieser Vorgehensweise ist die aktive Auseinandersetzung mit den individuellen Stärken und Schwächen, z.B. im Rahmen eines individuellen Business Coaching. Denn nur, wenn Sie Ihre eigenen Stärken kennen, können Sie durch Selbstbewusstsein und Professionalität überzeugen. Konzentrieren Sie sich in Ihrem Beruf lieber auf ihre individuellen Stärken und bauen Sie diese aus, statt den mühseligen Weg zu gehen, Ihre Schwächen zu verringern und dann am Ende doch nur nicht gefragte Durchschnittsleistungen abliefern können! Hierin liegt ein Schlüssel für die erfolgreiche Selbstvermarktung.

Auch wenn Sie als Managerin über viele anerkannte Stärken verfügen, müssen Sie sich darüber bewusst sein, dass auch Sie Schwächen besitzen. Denn Menschen mit Stärken weisen zumeist auch Ecken und Kanten auf. Entscheidend ist, dass sich erfolgreiche Menschen dadurch auszeichnen, dass sie sich auf ihre Stärken konzentrieren und ihre Schwächen wirkungsvoll umgehen.

Business Coaching für Frauen

Das Wissen um Ihre Talente allein macht Sie natürlich noch nicht erfolgreich. Es ist aber der notwendige erste Schritt auf dem Weg zum Erfolg. Wenn Sie aus Ihren Talenten in einem zweiten Schritt dann Stärken machen wollen, haben Sie einen langen Weg vor sich. Es ist ein kontinuierlicher Prozess, seine Stärken und auch seine Schwächen erfolgreich zu managen. Dies ist ein weites Feld in der Persönlichkeitsentwicklung. Wenn Sie die Entwicklung Ihres persönlichen Stärkenprofils und die Umsetzung Ihres Aktionsplanes nicht alleine angehen wollen oder können, hilft es Ihnen, mit einem Business Coach zusammen zu arbeiten.

Sie wünschen professionelle Unterstützung auf Ihrem Weg der individuellen Stärkenorientierung sowie Hilfestellung zu souveränem Auftreten und mehr Durchsetzungskraft im Beruf? Dann ist das „Karriere-Wochenende für Frauen“ das Richtige für Sie! Ausführliche Informationen finden Sie hier.

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Quellen

1. Schwerpunkt: Frauen in Führungspositionen, in: Personalführung 7/2011, S. 46.
2. Ebd. S.43 ff.
3. Fritze, Nicola: Gender Management: Sprechen Sie weiblich? http://www.incentimo.de/gender-management-sprechen-sie-weiblich/
4. Schwerpunkt: Frauen in Führungspositionen, in: Personalführung 7/2011, S. 44.
5. Stahl, Gabriele/ Mühling, Nicole: Deutschlands Chefinnen. Wie Frauen es an die Unternehmensspitze schaffen, Odgers Berndtson 2010, S. 21 ff.
6. Fritze, Nicola: Gender Management: Sprechen Sie weiblich? http://www.incentimo.de/gender-management-sprechen-sie-weiblich/